Mehr eBook mit weniger Aufwand

„Der klassische eBook-Verkauf ist eindimensional und schöpft das Vertriebspotenzial des Mediums nicht aus“, sagt Marc Reemers, Mitgründer des Krefelder Startups SilkCodeApps, und stellt damit kurz vor dem Start der Frankfurter Buchmesse die digitalen Produktions- und Distributionsprozesse der Buchbranche auf den Prüfstand.
eBooks tragen in Deutschland derzeit nur rund 3,5 Prozent zum durchschnittlichen Verlagsumsatz bei. Nur etwa die Hälfte der Verlage haben diese Produkte überhaupt im Programm, verweist Reemers auf eine aktuelle Erhebung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Laut dieser sind die Kosten für die Entwicklung und Herstellung digitaler Verlagsangebote enorm. Allein im vergangenen Jahr hätten manche Häuser ihre IT-Investitionen um bis zu 33 Prozent gesteigert.
Für Fachtitel und viele andere Publikationen jenseits der Belletristik sollten Verlage daher auf Angebote setzen, die auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind, empfiehlt Reemers. Zudem sollte im Hinblick auf das Absatzpotenzial sehr genau geprüft werden, ob nicht ein pragmatischer, kosteneffizienter Herstellungsansatz einer aufwändigen Datenaufbereitung bzw. Produktentwicklung vorzuziehen ist. So gelte PDF zwar gemeinhin als das eBook-Format „zweiter Wahl“, doch mit entscheidenden Vorteilen: Die Daten sind bereits vorhanden (Print vorausgesetzt) und professionell layoutet. „Die automatische Anpassung an die Bildschirmgröße des mobilen Gerätes ist zwar eine nette Eigenschaft von offenen Standards wie ePub & Co., die aber bei speziell gestalteten Elementen schnell zum Nachteil gerät“, erläutert der 47jährige. So irritiere den Leser beispielsweise die unleserliche Darstellung einer Tabelle viel mehr als ein fixes Layout.
Mit der eBook-App-Lösung LookUP! bietet SilkCodeApps Verlagen jetzt eine extrem niedrige Eintrittsbarriere in den digitalen Markt. Denn Basis sind Print-PDF, eine gesonderte Datenaufbereitung oder sonstige Herstellungsprozesse sind nicht mehr erforderlich.
Bei diesem Angebot geht es dem Startup auch um neue digitale Vermarktungsmöglichkeiten des Portfolios von Verlagen. „Mit LookUP! lassen sich ganz andere Vertriebsmodelle realisieren als dies mit Amazon oder anderen Online-Anbietern der Fall ist“, erklärt Reemers. Eine Themen-App bietet zum Beispiel die Möglichkeit, Buchtitel, Zeitschriften und Loseblattwerke zu einem Fachgebiet mit dem passenden App-Label im Paket anzubieten. Neben dem üblichen Kauf ist mit LookUP! auch eine zeitlich begrenzte Nutzung – also Ausleihe – möglich. Backlists und Zeitschriftenarchive lassen sich digital über eine App zu weitaus geringeren Kosten anbieten als dies über jeden anderen Distributionsweg möglich ist.

LookUP!
Die eBook-App LookUp! ist für alle Publikationen geeignet, zu denen PDF-Daten vorliegen. In Bezug auf Loseblattwerke ist LookUP! die einzige Lösung am Markt. Über die serverseitige Volltextindizierung werden die Inhalte zum Beispiel für die Suche optimal erschlossen. Zudem werden die PDF verschlüsselt und sind so nur mit der App in Verbindung mit den Zugangsdaten zu nutzen – ein perfektes DRM (Digitales Rechtemanagement).
Der Leser darf sich in der LookUP!-App über deutlich mehr Features freuen, als man sie von den zwar sehr verbreiteten, aber funktional eher dürftigen Blätter-PDF-Tools kennt: High-Performance-Suche Lucene, Annotationen als Text, Bild und Audio und elektronische Verzeichnisse, um nur einige zu nennen. Besonders stolz ist SilkCodeApps auf die einzigartige Loseblatt-Funktion. Über Austauschseiten wird der Abonnent per Push-Verfahren informiert. Nach dem Download werden neue Seiten automatisch einsortiert. Annotationen werden dabei automatisch von alten auf neue Seiten übertragen und alte Werksstände können weiterhin eingesehen werden.

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