Deutschland wacht langsam auf: Vorabergebnisse einer ibi-Studie zeigen leicht gestiegenes SEPA-Bewusstsein

Wie schon bei der ersten Erhebung, deren Ergebnisse am 1. Februar – genau ein Jahr vor Abschaffung der nationalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren – veröffentlicht wurden, richtet sich die Befragung auch diesmal wieder an Unternehmen aller Größenklassen sowie Behörden und Vereine. Dabei geht es erneut um die zentrale Frage: Wie weit ist der Umstellungsprozess für SEPA in den Organisationen schon fortgeschritten? Erste Zwischenergebnisse liegen nun vor.

Durch die europäische Gesetzgebung werden zum 1. Februar 2014 die bestehenden nationalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren abgeschafft und durch die bereits seit Jahren parallel bestehenden SEPA-Verfahren ersetzt. Von diesem Großprojekt und den damit verbundenen starken Veränderungen im in- und ausländischen Zahlungsverkehr hatten bei der ersten Auflage der Studie „SEPA-Umsetzung in Deutschland“ Ende 2012 rund ein Drittel aller befragten Unternehmen, Behörden und Vereine jedoch nur vage Vorstellungen oder sogar noch gar nichts gehört. „Mittlerweile drängt bei der SEPA-Umstellung wirklich die Zeit. Und in Deutschland ist noch zu wenig passiert, es besteht noch großer Handlungsbedarf“, so das Statement von Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank.

Aufgeschreckt vom verschwindend geringen SEPA-Lastschriftanteil am Gesamtaufkommen im ersten Quartal 2013 appellierte die Europäische Zentralbank mit Nachdruck, dass Länder mit großem Lastschriftaufkommen wie Deutschland bis Ende September 2013 mindestens die Hälfte ihrer Transaktionen über SEPA-Lastschriften einziehen. Nur so könne die Umstellung Anfang nächsten Jahres überhaupt noch gelingen. Allerdings wird es jetzt höchste Zeit zu handeln: Denn laut Thiele lag in Deutschland der SEPA-Lastschrift-Anteil im ersten Quartal 2013 nur bei alarmierenden 0,14 Prozent der Gesamtzahl aller nationalen Lastschriften – meilenweit von der EZB-Forderung entfernt.
Die nun vorliegenden Zwischenergebnisse der zweiten Befragungsrunde von ibi research zeigen jedoch in Ansätzen eine positive Entwicklung: Nur noch 22 Prozent der Studien-Teilnehmer haben sich mit der SEPA-Thematik noch nicht ausreichend befasst – allerdings ist das immer noch mehr als jeder Fünfte.
Die Aufklärungskampagnen von Kreditinstituten, Verbänden und unabhängigen Instituten wie ibi research, das die Website www.sepa-wissen.de ins Leben gerufen hat, haben wohl Wirkung gezeigt. Angesichts von nur noch rund 150 Arbeitstagen bis zur Deadline am 1. Februar besteht jedoch weiter akuter Handlungsbedarf. „SEPA betrifft wirklich jeden und es gibt keine Alternative. Gerade Unternehmen, Behörden und Vereine, die regelmäßig Lastschriften einziehen, sollten daher ab sofort die SEPA-Verfahren einführen und testen. Denn eine zu spät vorgenommene Umstellung kann im schlimmsten Fall sogar zu Liquiditätsproblemen im Februar nächsten Jahres führen“, warnt Dr. Ernst Stahl von ibi research.

Dass zahlreiche Unternehmen und Vereine ihre Vogel-Strauß-Taktik allmählich aufgegeben haben und SEPA mehr ins Bewusstsein gerückt ist, macht auch ein weiteres Zwischenergebnis der Studie deutlich: Die Anzahl der Teilnehmer, die den empfohlenen sofortigen Handlungsbedarf sehen, hat sich gegenüber der ersten Erhebung signifikant erhöht. Während große Unternehmen mit 86 Prozent hier eine Vorreiterrolle einnehmen, müssen in dieser Hinsicht gerade kleine (36 Prozent), aber auch mittlere Unternehmen (65 Prozent) sowie Vereine (62 Prozent) weiter zulegen.

Auf www.sepa-wissen.de gibt es daher neben einer Checkliste, FAQs und Studien viele nützliche Informationen für die Umstellung auf die SEPA-Verfahren.

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