Wer hätte gedacht, dass das Nischenprodukt Seniorenhandy eines Tages erfolgreich Designpreise einheimsen könnte? Wer hätte sich vorstellen können, dass Seniorenhandys auch für „Nicht-Senioren“ interessant werden können?
Bis vor wenigen Jahren war der Bereich „Einfachtelefonieren“ im Mobilfunk nahezu inexistent. Doch in den letzten zwei Jahren haben sich Seniorenhandys stetig weiterentwickelt. Mittlerweile hat sich ein Standard etabliert, dem sich fast alle Hersteller bei der Konzeption neuer Mobiltelefone für Best Ager verpflichtet fühlen.
Zum einen sind es Großtastaturen und übersichtliche Displays, die das moderne Seniorenhandy prägen und zum anderen sind fast alle neuen Seniorenhandys hörgerätetauglich. Aber es sind vor allem die Sicherheitsfunktionen, die enorm an Bedeutung gewonnen haben. So findet sich bei den neuen Modellen 2011 kaum ein Seniorenhandy, das keine Notruffunktion besitzt. Der Notrufknopf auf der Rückseite des Handys ist somit zu einem wichtigen Markenzeichen für das zeitgemäße Einfachtelefon geworden.
Während gewöhnliche Smartphones auf große Touchscreens in Barrenform setzen, hat bei den Seniorenhandys eine bekannte Handyform 2011 ihr Revival erlebt: das Klapphandy. Gleich drei Hersteller Auro, emporia und Doro haben neue Modelle zum Aufklappen präsentiert. Der Vorteil für die meist älteren Nutzer liegt wörtlich „in der Hand“, denn Anrufe können mit einem Klapphandy schnell und unkompliziert angenommen und beendet werden, ohne dass dafür ein Knopf gedrückt werden muss.
Einige Besonderheiten auf dem Markt sind ebenfalls für 2011 zu vermerken. So hat AURO mit dem C2030 ein Seniorenhandy mit Braille-Tastatur für Blinde auf den Markt gebracht. Im neuen DORO Phone Easy510 wurde die moderne OTA-Technik genutzt, mit deren Hilfe Seniorenhandys auch aus der Ferne gesteuert werden können. Ebenfalls neu sind Kameras in Seniorenhandys. Hier haben fast alle bekannten Hersteller nachgelegt und neue Modelle mit integrierter Kamera entwickelt.
Der Trend wird sicherlich wie auch bei Smartphones zu noch mehr Technik gehen. Lagesensoren und eine vermehrte Nutzung der GPS-Technik wurden bereits für einige neue Modelle gemeldet. Allerdings ist damit zu rechnen, dass diese Technik immer auf eine möglichst einfache Bedienung abzielt. Die Anpassung an die Zielgruppe wird demnach auch weiterhin oberstes Gebot der Hersteller für Seniorenhandys bleiben.